Graupner hat seit diesem Jahr das Graupner FPV Gate im Angebot, welches vom Aussehen und vom Preis-Leistungs-Verhältnis einen guten Eindruck macht. Sicherlich sind offene Strandmuscheln wie diese eine preiswertere Alternative, jedoch bringen sie oft nicht die passenden Maße mit und sind ein wenig umständlicher im Auf- und Abbau.
Das Gate kann entweder einzeln oder im Set gekauft werden:
Weil ich zunächst mal schauen wollte, ob das Ganze etwas taugt, habe ich mich für ein einzelnes Gate entschieden. Voelkner versendet das Gate in einem sehr großen Karton, ein Versand an eine Packstation wird zwar angeboten, das Paket wird später aber zur Heimadresse umgeleitet.
Graupner FPV Gate – Aufklappen und Aufbauen
Das Gate kommt in einer roten Tragetasche, mit großem Graupner Logo. Einmal aus der Tasche genommen, lässt es sich mit nur wenigen Handgriffen aufklappen. Man zieht es aus der Tasche und es öffnet sich fast von selbst. Nach dem Aufklappen müssen nur die vier Seitenfüße von den Klettbändern befreit und eine zusätzliche Strebe an der Oberseite als Versteifung eingesetzt werden. Bei den Füßen sollte man ein wenig vorsichtig vorgehen. Sie stehen unter Spannung und knallen nach dem Lösen der Klettbänder beiseite.
Es empfiehlt sich die mitgelieferten Leinen und Zeltheringe zu benutzen, denn das Gate ist sehr anfällig für Wind. Sollte man es das erste Mal zu Hause öffnen wollen, sollte man sich ein wenig Platz freiräumen – es ist größer als man es sich vielleicht vorstellt.
Graupner FPV Gate in der Tragetasche
Die auf dem Boden entlanglaufenden Bänder dienen nicht nur der Stabilität: Mit ihnen kann man außerdem das Gate in der Höhe, bzw. Breite anpassen. Zugegeben, die Größe des Gates stellt zu Beginn schon eine gewisse Herausforderung dar. Die Möglichkeit das Gate anzupassen ist daher hilfreich.
Material
Das Gate besteht im Grunde aus typischem Zelt- und Strandmuschel Stoff (Nylon). Mein erster Gedanke war, dass das Material Einschläge von einem 250er Racecopter nicht besonders gut verkraften wird. Das weiß anscheinend auch Graupner, denn es gibt mittlerweile sogenanntes Gate Tape, mit welchem Löcher und Risse verschlossen werden sollen. Das Tape ist im Grunde gewöhnliches Gewebeband (Panzertape) in einem ähnlichen Rotton wie das Gate.
Qualität
Vorab gesagt, meine erste Bestellung habe ich nach dem auspacken direkt wieder zurück geschickt. Das Gate zeigte schon beim ersten Auflappen erhebliche Mängel. An einem Seitenholm war die Naht aufgerissen und an allen vier Seitenarmen, welche das Gate aufrecht halten, zogen die Stangen den Stoff so weit auseinander, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Stangen durch den Stoff dringen und das Gate damit unbrauchbar würde. Solltet ihr euch das Gate bestellen, achtet unbedingt auf die Qualität der Nähte.
Auf eine E-Mail an Graupner, in welcher ich auf dieses Problem hinwies, bekam ich kostenfrei eine Rolle Gate Tape zugeschickt und außerdem den Hinweis, dass es eine nächste Lieferung geben wird. Ich gehe daher davon aus, dass Graupner die Schwachstellen in einer nächsten Version beseitigen wird. Auch ein Beitrag im FPVRacingForum weißt darauf hin, dass Graupner die betreffenden Stellen verstärken möchte. Bis dahin hilft wohl nur Tape.
Das zweite Gate sah schon besser aus. Die Schwachstellen an den Seitenfüßen sind zwar auch hier vorhanden, machten aber einen weniger katastrophalen Eindruck wie es beim ersten Gate der Fall war. Auch die Nähte waren allesamt in Ordnung.
Einsatz
Im tatsächlichen Einsatz stellte sich das Gate als stabiler heraus als gedacht. Es überlebte bis jetzt mehrere frontale Einschläge und „Streifschüsse“, bis auf zwei kleinere Risse, relativ unbeschadet. Dadurch, dass es trotz der verspannten Leinen relativ beweglich ist, wird der Copter bei einem Einschlag mehr oder weniger sanft gebremst – kommt natürlich immer auf die Geschwindigkeit an.
Leider passierte nach dem zweiten Aufbauen das, was ich beim ersten Gate schon nach dem Auspacken befürchtet habe: Einen der vier Standfüße drückte es durch den dünnen Stoff. Dank des Gate Tapes konnte man das Problem schnell beheben. Auch die entstandenen Risse konnten damit schnell und gut abgedeckt werden.
Das Gate ist trotz der gefundenen Mängel eine absolute Bereicherung beim Fliegen. In Verbindung mit ein paar Windfahnen macht es sehr viel Spaß den Parcours abzufliegen. Die Probleme die auftreten kann man schnell mit einer Rolle Gewebeband beheben.
Zusammenlegen und Verstauen
Das Zusammenlegen klappt leider nicht ganz so schnell wie der Aufbau. Man braucht eine gewisse Zeit, bis man die bebilderte Anleitung verstanden hat. Zudem hatte ich immer ein wenig Panik, nicht aus Versehen die Stangen zu zerbrechen. Nach mehrmaligem auf- und abbauen kann ich aber sagen, dass die Stangen einiges aushalten. Hat man das Gate wieder zusammengelegt (ich brauche mittlerweile ein- bis zwei Minuten), kommt es zurück in die mitgelieferte Tasche. Diese ist leider relativ eng und trotz korrekt zusammengefaltetem Gate geht der Reißverschluss nur widerwillig zu.
